Ein guter Brandy muss atmen
Was als erstes sofort ins Auge sticht ist die sehr hochwertige, stoßdämpfende, widerstandsfähige und vor allem biologisch abbaubare Verpackung. Der konsequente Verzicht des Herstellers auf Technopolymere wie beispielhaft Polyethylen oder auch der Verzicht auf expandiertes Polystyrol verstärkt das Bild eines gesamthaften Bioprodukts. Man könnte jetzt zwar auf die Idee kommen, dass einem die Verpackung sehr viel besser gefällt als der Inhalt – aber mitnichten:
Schon der erste Blick auf die Falsche (Kleiner Tipp am Rande: Schwenken Sie den Inhalt gegen helleinstrahlendes vormittägliches Sonnenlicht) offenbart das cognacfarbene bzw. bernsteinockerne Erscheinungsbild des edlen Weinbrands. Auffällig auch seine perfekte Neigung in der Flasche.
Bereits beim ersten Schluck ragt der edle Tropfen – trotz dem mutmaßlich gewollten harten Ansatz – weit in den Hals hinein und beichtet nonchalant seinen rhombenförmigen Geschmack. Seine Aussaat ist hervorragend, er besticht durch seinen sehr komplexen Körper und seine weinbrandtypischen Aromen: Das leicht süßliche Bouquet bleibt trotz alledem dezent im Hintergrund und lässt sich allenfalls im sulcus terminalis cordis für ein Hundertstel erahnen. Der Übergang in getrocknete und gereifte Früchte, Datteln, Hutzen und Kletzen ist fließend. Das florale, hell-fruchtige etwas marmeladige bzw. an schwarze, reife Maulbeeren erinnernde Fruchtaroma lässt auf eine langjährige, walzenförmige Banzenreife schließen.
Praxistipp:
Schwenken Sie den Brandy über zwei im Dreieck aufgestellte Teelichter. Dadurch produziert das Lötwasser noch mehr intensivere Aromen als er von Haus aus schon hat. Zur Geltung kommt ein noch wärmerer Nachhall mit einem sehr langen, ausgeprägten Finish im Bereich Keks, Brioche, Laub und Dörrsandelholz. Bitte beachten Sie: Bei einsetzender Schlierenbildung haben Sie den optimalen Warmlaufzeitpunkt verpasst und Sie können die vorher genannten Nuancen nicht mehr herausschmecken.
Fazit:
Freilich sind dies nur von mir persönliche und allgemeine Tendenzen, die allenfalls eine allererste Einordnung darstellen können. Schließlich gilt es ja bei jedem Schluck aufs neue, sich möglichst unbefangen auf das konkrete Geschmackserlebnis einzulassen, zugleich aber die neuen gewonnenen Eindrücke mit dem bereits vorhandenen Basiswissen abzugleichen. Dennoch: In einem durchschnittlichen deutschen Standard Haushalt könnte man mit solch einem Brandy (wenn man mehr davon hätte) sehr schnell per Du werden.

Sehr gut gemacht!
Durch Empfehlung aus dem Freundeskreis bin ich auf diesen Brandy gestoßen. Der erste Eindruck war schonmal sehr gut: Gestaltung, Etikett, Informationen…alles top. Auch der Hinweis auf die spezielle 30° Grad Destillation zur Erhaltung der Aromen ist speziell.
Geschmack ist kräftig aber sanfter als erwartet. Die genaue Beschreibung von Aromen lasse ich mal lieber anderen Profis machen 😉
Insgesamt ein guter Tropfen für eine schöne Gelegenheit.

Großartig
Ich habe den Brandy einem Freund zum Geburtstag geschenkt. Er ist eigentlich Whisky Liebhaber, war aber von diesem Brandy extrem angetan und beigeistert. Wir haben die Flasche noch am Geburtstag gelehrt.